Megumi Ito (JP) bei der Confiserie Altmann & Kühne

Wo immer sich die Frage nach einem passenden Wiener „Mitbringsel“ stellt, wird einem sicher Altmann & Kühne einfallen. Die kleine, in Familienbesitz befindliche Confiserie am Graben ist vor allem berühmt für das größte Sortiment an handgemachten Minipralinen, das „Liliput-Konfekt“. Es wird in Schächtelchen in Form kleiner Kommoden und Truhen (also in Möbeln!) angeboten, die mit wunderschönem Schmuckpapier nach Entwürfen der Wiener Werkstätte verkleidet sind. Wenn man mit den Fingerspitzen eine der kleinen Schubladen voll Minipralinen aufzieht, löst der Anblick bei jedem Menschen, der ein Herz in der Brust hat, auf der Stelle Entzücken aus. Das weiß die Designerin Megumi Ito, und arbeitet daher bei ihrem PASSIONSWEGE-Projekt mit der Wirkung von Verpackung und Display – bei Bonbonnieren ein wesentlicher Punkt. Sie durchbricht die Altmann & Kühn’sche Kartonagentradition und überträgt die feinen Papiermotive auf Textil. Daraus werden kleine Kosmetiktäschchen mit Spiegel, die zunächst mit Konfekt gefüllt gekauft und danach zum ständigen Begleiter in der Handtasche avancieren können. Im Schaufenster der Confiserie, deren Architektur übrigens von Josef Hoffmann stammt, wird Ito die neuen „Bonbonnieren“ in einer Installation aus Plexiglas und Licht inszenieren. Als Draufgabe realisiert die Designerin, die nicht umsonst für ihre feinen Lampenkreationen bekannt ist, eine Innenbeleuchtung.