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Passionswege

Ausstellung

Max Lamb (GB) bei J. & L. Lobmeyr

LOBMEYR

1.10.2009, 18 Uhr

Der britische Designer Max Lamb nähert sich für seine Zusammenarbeit mit Lobmeyr dem Unternehmen wie dem Thema Glasveredelung ganzheitlich – und realisiert gleich aus verschiedenen für Lobmeyr wesentlichen Bereichen ein Projekt: Glasschliff, Gravur und das Glasblasen. Dabei geht es ihm nicht um das einzelne Glasprodukt, auch nicht um die – vor allem bei den klassischen Lobmeyr-Modellen wichtige – standardisierte Form und Ornamentik. Sein Ansinnen ist es vielmehr, den Produktionsprozess so umzugestalten, dass die handwerkliche Erzeugung und ihr „Wert“ sichtbar werden, und das mitunter buchstäblich: In einfache Achtelgläser werden etwa kleine Kugeln graviert, ins erste eine, ins zweite zwei, ins vierzigste vierzig…, bis kein Platz mehr ist. Der Preis jedes Glases steigt dann mit jeder Kugel um den errechneten Wert der zusätzlichen Arbeit der Graveurin. Es entsteht ein poetisches Systemdesign, das den Faktor Arbeit betont. Es ist regelhaft genug, um in sich Sinn zu machen und zu wenig regelhaft, um standardisierte Produkte hervorzubringen und HandwerkerInnen zu bloßen ReproduzentInnen zu machen. Unterdessen hören die Ornamente auf, Muster zu sein.