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Passionswege

Ausstellung

bkm (A) bei F. O.Schmidt

bkm design working group

17.10.2007, 19 Uhr

Von der Währinger Straße her eher unscheinbar befindet sich die Firma Friedrich Otto Schmidt im Palais Chotek, wo sie seit 1853 auf 3000 Quadratmetern hochwertige, hochpreisige und repräsentative Möbel herstellt. Heute ist das „Atelier für antike Wohnungseinrichtungen“ nicht nur auf die Herstellung, sondern auch die Kopie und Restaurierung historischen Mobiliars spezialisiert. Ebenso arbeitet F. O. Schmidt als Komplettausstatter und erfüllt gediegene Kundenwünsche weltweit, vom Sisizimmer in Tokyo bis zum Gästehaus im Western-, venezianischen oder Wiener Stil.
Ein zentrales Thema in den Gestaltungen von F. O. Schmidt ist das Ornament, die gestaltete Oberfläche – als Dekostoff, Tapete, Schnitzerei oder auch Intarsie oder Marketerie. Für den Tischler sind Intarsie und Marketerie die Feinstarbeit, durch höchste Präzision und handwerkliches Können entstehen „Meisterstücke“. Das Schlimmste, das ihm dabei passieren kann, ist, dass durch Ungenauigkeiten der Leim, der alles zusammenhält, sichtbar wird, an ungewünschten Stellen hervorquillt oder „durchschlägt“. Das Stück wird wertlos. An diesem Punkt setzt das Designerkollektiv bkm – bestehend aus Stefan Moritsch, Herbert Klamminger und Katharina Bruckner – an und schlägt ein Experiment vor, bei dem der Fehler zur ästhetischen Möglichkeit wird. Aus Musterblättern der Firma F. O. Schmidt wird eine Marketerie ausgewählt und transformiert: Der gefärbte Leim kann und soll nun sichtbar werden und wird zum wesentlichen Gestaltungselement.