Filmarchiv Austria

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Film

DESIGN DYSTOPIAS: Playtime (F/I 1967, Dir.: Jacques Tati)

Universität für angewandte Kunst Wien

6.10.2008, 20 Uhr

Design und Film waren im 20. Jahrhundert untrennbar mit der Darstellung einer imaginierten modernen Zukunft verbunden. Von King Vidor’s berühmter Behandlung des modernistischen Architekten-Freidenkers in The Fountainhead (1949) bis zu Stanley Kubrick’s Darstellung einer dystopischen Nachkriegs-Subkultur in Clockwork-Orange (1971) – haben sich Design und Film als perfekte Partner erwiesen, wo es darum ging, die Hoffnungen und Niederlagen utopischer Träume darzustellen.

Diese Retrospektive untersucht, in welcher Weise Style, Design und Architektur, wie sie in filmischen Visionen eingesetzt wurden, eine Kritik des Modernismus und seiner Utopien im 20. Jahrhundert entwickelten. Während Kubrick die Arbeiten herausragender zeitgenössischer Designer verwendete (insbesondere des psychedelischen Stylisten Verner Panton), entschieden sich andere, wie etwa Tati in Playtime (1967), für gigantische Filmsets aus Stahl und Glas als „Mock-ups“ des modernistischen Versprechens eines besseres Lebens. Wo Tati’s feinsinniger Slapstick die unsinnigen Innovationen im modernen homogenisierten Alltag der Lächerlichkeit presigibt, liefert Woody Allens Sleeper (1973) in seiner Parodie von Kubrick’s Space Odyssey (1968) einen komödiantischen Blick auf das Space-Age Design. Die Retrospektive kulminiert schließlich in der Projektion von Ridley Scott’s Klassiker Blade Runner (1982), wohl die ultimative Design-Dystopie der Post-Modernen Ära.