Wie erforscht man ein Grätzel? Und wie können diese Stadtforschungsergebnisse ausgestellt werden? Die AA Nanotourism Visiting School besuchte schon im Vorfeld des Festivals Meidling und erkundete den Bezirk aus alltagstouristischer Perspektive. Dabei arbeiteten Expert*innen aus Architektur, Bildung und Stadtforschung mit lokalen Communities zusammen und entdeckten so einiges in und um Meidling. In der Ausstellung erfuhr man zum Beispiel vom Wert unregistrierter Bäume, die irgendwann aus Asphaltritzen gewachsen sind und von der Stadt jederzeit gefällt werden könnten. Die AA Nanotourism Visiting School suchte und sammelte solche „cracks in the system”. Ein anderes Outcome des Projekts war eine Bauanleitung für „1m2 Markt” — auf Wiener Märkten kann nämlich prinzipiell jede*r kostengünstig einen Marktplatz mieten. Mittels weggeworfener Gemüsekisten entsteht schnell ein Pop-up Marktstand im Miniformat. Außerdem stieß die Forschungsgruppe auf versiegt geglaubtes Meidlinger Schwefelwasser, das bei Bauarbeiten wieder zum Vorschein kam und in der Ausstellung symbolisch inszeniert wurde. Alles in allem kein kommerzieller Tourismus, aber ein Paradebeispiel für die Schaffung neuer Synergien und die Beleuchtung alter örtlicher Besonderheiten — sogar unter den schwierigen Bedingungen von COVID-19!     

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