VIENNA DESIGN WEEK / eSeL.at / Joanna Pianka
(c) VIENNA DESIGN WEEK / eSeL.at / Joanna Pianka
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Moving Materials

Präsentation

DESIGN TRIFFT ZEIT IN DER FESTIVALZENTRALE

Rado

26.9.–5.10.2025

Von März bis August bekamen Gestalter*innen aus dem Bereich Motion Design im Rahmen des Wettbewerbs RADO MOVING MATERIALS die Möglichkeit, mit eigens für die Videowall in der Wiener Rado Boutique produzierten Animationen zu überzeugen – diesmal zum Thema „Anatomy of Motion“. Bei der VIENNA DESIGN WEEK werden alle sechs Folgen des gemeinsamen Formats sowohl in der Festivalzentrale als auch in der Rado Boutique in der Kärntner Straße 18 noch einmal gezeigt. Ergänzt wird der Showcase in der Festivalzentrale um Designstücke aus dem Hause Rado.


FOLGE 1: DIE SCHAIBE
Kubakub

„DIE SCHAIBE ist ein paradoxes Experiment zwischen Zufall und Kontrolle. Auf einer rotierenden Fläche, die zugleich Zifferblatt, Weltmodell und KI-Projektion ist, wandert eine Figur durch Fragmente einer entkernten Realität. So bildet die Arbeit nicht nur ein Video, sondern auch einen Schwellenraum, der Fragen aufwirft: Sind wir die Beobachtenden – oder die Beobachteten? Die Figur, ein Sisyphus des Digitalzeitalters, läuft nicht durch die Zeit, sondern ist in ihr gefangen. Materialwelten mutieren unter diesem Druck: Präzision wird zur Fassade, hinter der Chaos lauert. Das Werk feiert nicht die Technik, sondern entlarvt sie als archivierten Glauben an Fortschritt und Kontrolle. Am Ende bleibt nur die Erkenntnis: Wir sind Pilgernde auf einer Scheibe, deren Rand längst in den Algorithmus abgerutscht ist.“
kubakub.art

FOLGE 2: NEVER NOT MOVING
Alexandra Dzhiganskaya

„In NEVER NOT MOVING erkunden wir das pulsierende Leben vor der Kulisse der majestätischen Alpen. Die Animation entfaltet sich in einer Endlosschleife und fängt den unaufhaltsamen Fluss der Zeit ein. Jede Figur verkörpert ihr eigenes Tempo und unterstreicht so die unterschiedlichen Arten, das Leben wahrzunehmen, obwohl wir dieselbe weite Welt teilen. Diese stimmungsvolle Szene zelebriert den Rhythmus des Lebens und erinnert uns daran, dass wir alle Teil einer größeren Erzählung sind. Sie lädt die Betrachtenden ein, über ihr Verhältnis zu Zeit nachzudenken und die Schönheit der Bewegung in all ihren Formen zu schätzen.“
alexandradzh.com

FOLGE 3: THE ART OF MUSIC
Gabrielle Schauerhuber

„Die Kunst der Bewegung und die Musik haben eine gemeinsame Essenz: die Zeit. Was wäre Bewegung ohne die Verbindung zur Musik? Gemeinsam gehen sie über sich hinaus und ergänzen sich. Wenn Musiknoten und Linien aufeinandertreffen, entsteht eine neue Sprache. In dieser 2D-Animation, die Bild für Bild erstellt wird, wird die unsichtbare Verbindung hergestellt und erforscht. Beide sind aus dem Rhythmus geboren, atmen im Intervall und existieren im Vorübergehen. Und in dieser Verbindung offenbaren sie eine andere Art des Fühlens: wo die Stille eine Form und die Bewegung eine Stimme erhält.“
olaschauerhuber.com

FOLGE 4: ARROW OF TIME
Vincent Wagner

„Wie beeinflusst die Zeitmessung unser Verständnis von Zeitabläufen? Macht sie uns die Endlichkeit unserer Existenz bewusst oder ist es vielmehr die Erfahrung dieser Endlichkeit, die der Zeitmessung Bedeutung verleiht? Im Bewegtbild erleben wir Zeit und Bewegung als Abfolge statischer Zustände, die Geschwindigkeit dieser Abfolge beschreiben wir mit der Anzahl an Frames pro Sekunde. Im Gegensatz zur Bewegung im Raum können wir unsere Bewegung in der Zeit nicht steuern. Der statische Augenblick kann nur technisch, als Standbild, festgehalten werden, ist im Zeitablauf unserer Erfahrung aber nicht einzeln begreifbar. ARROW OF TIME ist der Versuch einer Annäherung an das Verhältnis zwischen Zeitmessung, Zeitempfinden und der Idee von Bewegung als Abfolge statischer Zustände.“vincent.computer
vincent.computer

FOLGE 5: GRANULAR TIMING
Céline Hurka / Jules Janssen

„GRANULAR TIMING befasst sich mit bekannten Klischees, die den künstlerischen Diskurs über das Konzept der Zeit beherrschen: Hyperproduktivität, zeitliche Subjektivität und der Wunsch, das Unmessbare zu messen. Der Film ist vollständig typografisch und nutzt die Technologie der variablen Schriftarten als Erzählwerkzeug, das sich in einer Endlosschleife entfaltet, in der die Szenen nahtlos zwischen den hellen und dunklen Modi der zeitgenössischen Benutzeroberflächen gleiten. GRANULAR TIMING verspottet auf sanfte Weise unseren Zwang, etwas so Flüchtiges und Immaterielles wie die Zeit selbst zu erfassen und darzustellen. Die Arbeit ist auch eine Antwort auf den Begriff der ,granularen Zeit', den Silvio Lorusso in seinem Text für das Post-Consumerist Research Network Garden (www.0000.garden) eingeführt hat: ,[...] so let’s make sure to not bring clock or stopwatch in when they’re not needed.'“
celine-hurka.com
julesjanssen.biz

FOLGE 6: TEMPORAL SKIN
Verena Repar

„Ein unbelebter Körper trägt seine Geschichte in der Materialität. Sie ist seine Haut, die sich stetig wandelt und auf Vergangenes verweist. Material existiert als Träger von Zeit, in ihren Spuren spiegelt sich das Gelebte wider. Abstrakte Körper erwachen, schwingen in temporalen Zyklen, entfalten sich und vergehen in unablässigem Fluss.“
instagram.com/verizzles