Stadtarbeit 2025
Erste Bank Social Designpreis
Eine offene Ausschreibung der VIENNA DESIGN WEEK rief mit Unterstützung der Erste Bank im Vorfeld des Festivals dazu auf, Ideen, Konzepte und Projekte einzureichen, die die Stadt als lebendiges Archiv begreifen. Mit den Mitteln des Designs regt das Format dazu an, Wissen, Erinnerungen und Erzählungen zu bewahren und für alle zugänglich zu machen.
Archive für die Zukunft!
In Spaziergängen, Workshops und anderen frei zugänglichen Veranstaltungen in und rum die diesjährige Festivalzentrale, die alte Wirtschaftsuniversität, die Startgalerie musa sowie an vielen anderen Orten im öffentlichen Raum laden die drei ausgewählten Projekte über den Zeitraum der VIENNA DESIGN WEEK nun dazu ein, die Besonderheiten Wiens mithilfe von Stadtholz, Sound und Stempeln zu dokumentieren und gemeinsam Archive der Zukunft entstehen zu lassen.
Die drei von einer Jury ausgewählten Projekte bilden gemeinsam die elfte Ausgabe der Stadtarbeit. Mit einem Umsetzungsbudget ermöglicht das Format die Realisierung im Rahmen der VIENNA DESIGN WEEK. Die ausgewählten Projekte werden zudem im Rahmen des Festivals mit dem Erste Bank Social Designpreis ausgezeichnet.
Verleihung des Erste Bank Social Designpreis 2025: Do 2.10., 17–19.30 Uhr
Mit dem Format Stadtarbeit hat die VIENNA DESIGN WEEK mit Unterstützung des Erste Bank-Sponsoringprogrammes – Vermehrt Schönes! – und in Zusammenarbeit mit der Caritas Wien einen inzwischen auch international etablierten Rahmen für die Umsetzung von Social-Design-Ideen geschaffen.
ARCHIV DER ANEIGNUNG
Kollektiv Raumstation
Das ARCHIV DER ANEIGNUNG stellt die Praktiken der Aneignung, Umnutzung, Zweckentfremdung sowie von Care und Repair der aktuellen Nutzer*innen der alten Wirtschaftsuniversität in Wien ins Zentrum. Seit dem Auszug der Universität im Jahre 2013 dient das Areal als willkommenes Ausweichquartier und soll nun nur 43 Jahren nach seiner Errichtung abgerissen werden. Die lebendige Nutzungslandschaft aus Kunst, Kultur, Bildung und Sozialem legt unerwartete Potenziale des Areals frei und zeigt, wie auch für schwierige Räume tragfähige Nutzungen entstehen können. Das ARCHIV DER ANEIGNUNG dokumentiert diese Praktiken der Umnutzung und soll im Laufe der VIENNA DESIGN WEEK in Form von Workshops partizipativ weiterwachsen.
Das physische Archiv – eine Hütte vor dem Haupteingang – kann genauso wie die Video- und Soundinterventionen von Evamaria Müller und Daniel Kalkhofer im Inneren laufend besucht werden. Der Sound Walk startet bei der Portierloge im Eingangsbereich: Per QR-Code-Scan und mit den eigenen, mitgebrachten Kopfhörern können die Besucher*innen die alte Universität von hier aus entlang eines vorgegebenen Pfads erkunden.
STADTSTEMPEL
studio pari-pari
Das Projekt STADTSTEMPEL versteht sich als Einladung zum genauen Hinsehen und Hinfühlen, zum Spurenhinterlassen und Spurenlesen: Als Teil seiner Feldforschung nimmt studio pari-pari reliefartige Strukturen im Wiener Stadtraum per Knete ab und druckt sie anschließend mit schwarzer Farbe auf Archivkarten. Auf diese Weise entsteht ein wachsendes Formenarchiv, das – ergänzt um freie grafische und textliche Kompositionen der Gestalterinnen Marina Kampka und Lena Schrieb – in der musa Startgalerie ausgestellt wird und an mehreren Terminen Raum für Austausch und Gespräch mit dem Duo bietet. Poster, Postkarten und eine T-Shirt-Edition des Projekts sind im Shop des musa erhältlich.
In der alten Wirtschaftsuniversität (in Zusammenarbeit mit dem Stadtarbeit-Projekt von Kollektiv Raumstation), rund um das neunerhaus (in Zusammenarbeit mit der Caritas Wien) sowie in der Festivalzentrale der VIENNA DESIGN WEEK finden an mehreren Terminen offene Workshops statt.
In der Ausstellung der World Design Capital 2026 Frankfurt RheinMain, in diesem Jahr GAST der VIENNA DESIGN WEEK, sind in der Festivalzentrale außerdem Teile des Formenarchivs aus Offenbach zu sehen.
DAS STADTHOLZARCHIV – GESCHICHTEN AUS WIENER BÄUMEN
Verein Stadtholz
Werkstoff: Stadtholz. Nach der Fällung kranker Stadtbäume bleibt in der Regel ein Haufen aus Baumstämmen und Ästen zurück. Dieses scheinbar wertlose Material landet in Wien derzeit zumeist im Kompost. Dabei ist städtisches Holz ein Allgemeingut und kann als lokaler Werkstoff genutzt werden. Gemeinsam mit Festivalbesucher*innen birgt und bearbeitet der Verein Stadtholz bei der VIENNA DESIGN WEEK solches Stadtholz und analysiert seine Herkunft, Eigenschaften und Potenziale. Während des Festivals entsteht auf diese Weise ein wachsendes Archiv aus unterschiedlichen Elementen und Alltagsobjekten, das die Wiener Bevölkerung für die Nutzung der unterrepräsentierten Ressource sensibilisieren und zum gemeinsamen Entwickeln neuer Ideen für konkrete Anwendungen anregen soll.