Reviews: 2013
Labor 2013
Das Labor der VIENNA DESIGN WEEK wurde initiiert, um den interdisziplinären Austausch zwischen ProduktgestalterInnen und KommunikationsdesignerInnen grenzüberschreitend anzuregen, vor allem aber, um Designprozesse dem Publikum zugänglich zu machen. Im Labor kann den GestaterInnen beim „Werken“ über die Schultern geschaut und nachgefragt werden! Ein jährliches Arbeitsthema, zu dem frei assoziiert wird, dient den Labor-Teams als Grundlage, diese Idee weiterzuentwickeln. Was liegt näher, als im Herbst 2013 die Entwicklung der „Idee“ selbst ins Zentrum zu rücken?
Arbeitsthema: Idea reloaded
Eine Idee ist ein Einfall, manchmal eine Erfindung, vielleicht eine Eingebung und setzt mitunter einen Geistesblitz voraus. Selten gibt es aber originär neue Ideen, vielmehr entstehen sie aus Kombinationen von bereits Existierendem. Gerade auch im Feld Gestaltung wird das sich hartnäckig haltende Klischee von der genialen Idee, die vom Erfinder/von der Erfinderin oder Künstler/Künstlerin im stillen Kämmerlein geboren wird, durch die Praxis des Teilens und kooperativen Arbeitens widerlegt.
Dieser Paradigmenwechsel stellt die Genialität des Einzelnen in Frage und antwortet mit einer Fülle von Lösungsvorschlägen, etwa im Crowdsourcing. Er bestätigt, dass es für eine Aufgabenstellung mehrere gute Ansätze nebeneinander geben darf, dass Ideen (kollektive) Entwicklungsprozesse durchlaufen und letztlich auch auf die Form angewiesen sind, in der sie vermittelt werden.
Um diese Entwicklungsprozesse geht es im diesjährigen Labor: Im Vorfeld wurden Ideen von den LaborteilnehmerInnen gesammelt – besonders vielversprechende, nie realisierte, abgelehnte oder solche, die man besser nicht gehabt hätte ... Diese Ideen werden dem/der jeweils anderen LaborpartnerIn zur Weiterentwicklung zur Verfügung gestellt. Am Schluss stehen Ursprungsidee und neuer Lösungsansatz nebeneinander. Wir sind gespannt! Alle DesignerInnen sowie weitere Gäste präsentieren sich und ihre Arbeiten zusätzlich in Laborgesprächen.
KuratorInnen: Neigungsgruppe Design und Erwin K. Bauer
Gestaltung: Robert Rüf (AT)